Das Dulag 121 wurde am 6. August 1944 von den deutschen Besatzungsbehörden in Pruszków auf dem Gelände des ehemaligen Eisenbahnausbesserungswerks eingerichtet. Es war bis Mitte Dezember 1944 und in rudimentärer Form bis zum 16. Januar 1945 in Betrieb und diente als Durchgangslager für die Zivilbevölkerung Warschaus und der Umgebung, die nach dem Fall weiterer Stadtteile während des Warschauer Aufstandes vertrieben wurde.
Zwischen 390.000 und 410.000 Menschen durchliefen Dulag. Die meisten von ihnen wurden von dort aus zur Zwangsarbeit im Dritten Reich oder in Konzentrationslager geschickt. Die Lebensbedingungen im Lager waren tragisch: Enge, Dreck, Hunger, Krankheiten und Gewalt waren an der Tagesordnung. Man schätzt, dass zwischen mehreren hundert und mehreren tausend Menschen starben.
Das polnische Sanitäts- und Küchenpersonal, das unter der Schirmherrschaft des Zentralen Wohlfahrtsrats und des Polnischen Roten Kreuzes arbeitete, leistete den Flüchtlingen Hilfe und rettete unter anderem mehr als 30 000 Menschen vor der Deportation. Die Rettungsmaßnahmen wurden auch von den Strukturen des polnischen Untergrundstaates und der lokalen Bevölkerung unterstützt.
Der Dulag 121 ist ein Symbol für die deutschen Repressionen gegen die Zivilbevölkerung Warschaus und die brutale Vertreibungspolitik des Dritten Reiches.
Abmessungen: 48 x 10,5 cm.