Das Engelsmotiv kommt in der polnischen mittelalterlichen Münzprägung sehr selten vor. So sind auch die Münzen mit ihm. Sei es der hebräische Armreif von Mieszko III. mit einem Engel über einem Bogen, der einzigartige Armreif mit einem schreitenden Engel aus unserer 10. Auktion (für 161.000 Zloty verkauft und in den Vitrinen des Königlichen Schlosses platziert) oder derjenige mit dem heraldischen Engel, der Gegenstand dieser Auktion ist.
"Das Aussehen dieser Münze ist eine echte Offenbarung", urteilte der Spezialist für mittelalterliche Münzprägung Dr. Witold Garbaczewski. Er fügte hinzu:
"Derzeit ist es wahrscheinlich das einzige bekannte Stück, da das von Kazimierz Stronczyński beschriebene Exemplar aus der Zamoyski-Sammlung während des Warschauer Aufstands verbrannt ist." Das vorliegende Stück ist zudem ein besser geprägtes Exemplar als jenes, da es eine vollständige Otolith-Legende enthält.
Es handelt sich um einen Brakteaten, der nur von der Wiener Ausgrabung bekannt ist. Eine sehr wichtige Entdeckung für die Kenntnis unserer Münzprägung im November 1850, aus dem Dorf Wieniec, die den polnischen Numismatikern viele bis dahin unbekannte Typen von Brakteaten brachte. Unter anderem auch diese. Er stellt einen Engel dar, der der Jungfrau Maria die frohe Botschaft verkündet. Es handelt sich um einen knienden Engel mit ausgebreiteten Flügeln, der einen Lilienzweig in der Hand hält, der Marias Tugend und Reinheit symbolisiert.
Einzigartig an dieser Münze ist die Legende im Rand. Der Name ALEXANDR in retrograder Schrift. Der Name ist vollständig sichtbar, im Gegensatz zu der Kunst, die bei der Ausgrabung präsentiert wurde. Wie wir in Stronczyńskis "Dawnych cenach dynastii Jagiellonów" lesen:"Es ist der Kalendername unserer Leszeken, aber ob er zu welchem von ihnen gehört, ist schwer zu sagen".
Die Münze ist beidseitig auf eine dünne Scheibe geprägt, das so genannte Halbbruststück. Die Abbildungen der Rückseite sind weniger deutlich und schwächer lesbar. Laut Prof. Boris Paszkiewicz sind sie die gleichen wie die der Vorderseite: "die gleiche Inschrift und die gleiche Figur".
Bisher wurde sie für eine Ausgabe aus dem masowischen Gebiet gehalten, die Leszek Boleslawovic (1173-1186) zugeschrieben wird. Die vorläufige Analyse von Dr. Garbaczewski ordnet sie aufgrund ihrer Technik und ihres Stils dem späten 12. bis 13. Jahrhundert zu, höchstwahrscheinlich aus dem kuyavisch-masowischen Kreis. Die genaue Zuweisung dieser Münze ist noch offen.
Schöner Erhaltungszustand. Praktisch keine Spuren von Zirkulation.
Das einzige bekannte Stück.